Aktuell
15.08.09
Mutige
Töne vom Allgäu Airport: Bis 2010 wil man die (operative!)
"schwarze Null" erreicht haben (Memminger Zeitung
vom 13.8.09). Freilich wird immer wieder betont, daß das
nur bei unveränderten Rahmenbedingungen erreicht wird,
wenn also die Airlines der Flughafen genauso anfliegen wie bisher.
Es bleibt abzuwarten, ob das der Fall sein wird. Praktischerweise
hätte man gleich einen Schuldigen, wenn es nicht so sein
sollte.
Die
"schwarze Null" im operativen Bereich als "wirtschaftlichen
Betrieb" zu verkaufen, ist zudem dreiste Augenwischerei.
Das bedeutet nämlich nichts anderes, als daß die
reinen Betriebskosten gerade so bezahlt werden können.
Wer ein Haus gebaut hat und Heizung, Strom und Wasser bezahlen
kann, ist operativ im grünen Bereich. Die Ansprüche
der Bank bleiben da zunächst unberücksichtigt. Der
feine Unterschied: Was beim Häuslebauer binnen kurzem zur
Zwangsversteigerung führt, wird bei einem Flughafen als
Erfolg gefeiert.
Geschäftsführer Schmid scheint aber selbst diesem
Ziel nicht ganz zu trauen: Man wolle weiter versuchen, den Staat
auch finanziell "mit ins Boot zu holen" - sprich weitere
Steuermillionen zu verbraten. Sein Kollege Manfred Schilder
hingegen möchte mit dem Flughafen "nicht am Tropf
hängen, sondern die Investitionen selbst verdienen",
was wir sehr begrüßen. Es wird sofort ersichtlich,
wer bisher mit der freien Wirtschaft zu tun hatte und wer aus
einer seit jeher subventionierten Branche kommt.
"Und
wenn sich an den Rahmenbedingungen [Anm.: zum Erreichen des
o.g. Ergebnisses] nichts ändert, ist bald das letzte Argument
der Gegner vom Tisch., so Schmid. Nun hätte niemand
erwartet, daß der Herr Schmid alle Argumente der Gegner
kennt, aber dass er so weit danebenliegt, verwundert doch etwas.
Einmal abgesehen davon, daß ein ausgeglichenes Ergebnis
im operativen Bereich wie gesagt noch nichts mit einem wirtschaftlichen
Betrieb zu tun hat - den wir im Interesse der Steuerzahler als
Fortschritt empfinden würden - wäre es bestenfalls
das erste Argument, das vom Tisch wäre. So haben wir weiterhin
genügend Flughäfen in absolut zumutbarer Entfernung,
die Lebensqualität der Anwohner wird weiterhin beeinträchtigt
und nicht zuletzt schädigt der Luftverkehr, der durch Billigflughäfen
wie FMM über niedrige Preise künstlich gesteigert
wird, weiterhin und im zunehmenden Maße die Umwelt.
|