Aktuell
"Süddeutsche
Zeitung" vom 3.11.09:
"Ryanair in der Zwickmühle"
Einen
überaus aufschlussreichen Artikel veröffentlichte
die "Süddeutsche Zeitung" am 3.11.09, den wir
aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht komplett veröffentlichen
können. Daher nur die wesentlichsten Fakten:
Der Anstieg der Passagierzahl um 15% im ersten Halbjahr des
Geschäftsjahres 2009 (April bis September) wurde mit um
17% gesunkenen Ticketpreisen erkauft. Somit verringerte das
Wachstum einerseits die Profitabilität, wird aber andererseits
zur weiteren Reduzierung der "Stückkosten" dringend
benötigt. Ryanair braucht also neue Märkte. Auch die
fragwürdigen Verträge mit Flughäfen hinsichtlich
der besonders geringen Gebühren haben nur bei Erfüllung
der Wachstumszusagen seitens der Airline Bestand. Ryanair-Chef
O'Leary warnt bereits vor "erheblichen Verlusten"
im zweiten Halbjahr. So dürfte das Jahresergebnis bei 200
Millionen Euro liegen, während im ersten Halbjahr ein Gewinn
von 387 Millionen Euro bei einem Umsatz von 1,76 Milliarden
Euro eingefahren wurde.
Auch
von anderer Seite gibt es Probleme: Boeing scheint nicht mehr
bereit zu sein, die Maschinen zu so günstigen Konditionen
zu liefern wie bisher. Bei der letzten Bestellung von 150 Flugzeuge
vom Typ Boeing 737-800 Anfang 2002 soll Ryanair angeblich pro
Stück 28 Mio. Dollar bezahlt haben, der Listenpreis lag
bei 60 Mio. Das ergibt eine Ersparnis von sage und schreibe
4,8 Milliarden Euro. Damit aber nicht genug: In den wirtschaftlich
guten Zeiten nach 2002 konnten die gebrauchten Flugzeuge zu
Preisen abgestoßen werden, die über dem von Ryanair
gezahlten Neupreis für die Maschinen lagen. Somit wurden
die Flieger quasi kostenlos verwendet, was ein wesentlicher
Grund für den Erfolg der Fluggesellschaft sein dürfte.
Bei den aktuellen, zur Unzufriedenheit von Ryanair verlaufenden
Verhandlungen mit Boeing geht es um eine Bestellung von bis
zu 200 Maschinen. O'Leary möchte lieber mit den vorhandenen
Jets weniger wachsen, als die Forderungen das Flugzeugbauers
zu erfüllen.
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