Aktuell
23.11.15
Ergebnisse
der Bürgerentscheide vom 22.11.15
Gestern
fanden die Bürgerentscheide zum Kauf von Grundstücken
am Allgäu Airport durch die Stadt Memmingen bzw. den Landkreis
statt. Wie berichtet, standen ein Bürgerbegehren gegen
und ein Rats- bzw. Kreistagsbegehren für den Kauf zur Abstimmung.
Die Ergebnisse fielen folgendermaßen aus:
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Memmingen
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Unterallgäu
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Bürgerbegehren
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Ratsbegehren
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Bürgerbegehren
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Kreistagsbegehren
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Pro
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47,1%
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59,6%
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52,6%
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53,7%
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Contra
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52,9%
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40,4%
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47,7%
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46,3%
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Stichfrage
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-
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52,7%
für Grundstückskauf
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Wahlbeteiligung
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33,1%
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25,8%
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Auf Grund
der konträren Fragestellung bedeutet "Pro Bürgerbegehren"
ein Nein zum Flächenkauf, "Pro Rats-/Kreistagsbegehren"
hingegen ein Ja - bei "Contra" entsprechend umgekehrt.
Damit haben
die Bürger dafür gestimmt, daß die Gemeinden
unter Einsatz von Steuermillionen dem Allgäu Airport Flächen
zwecks Errichtung eines interkommunalen Gewerbegbietes abkaufen.
Obwohl dieses Ergebnis nicht ganz unerwartet kam, bedauern wir
diese Entscheidung. Die Zeit wird zeigen, ob das Geld den chronisch
schwächelnden Flughafen wie geplant endlich auf die Beine
bringt. Zweifel sind auf jeden Fall angebracht: Es ändert
weder etwas an den Flughäfen "vor der Haustür"
noch an der Größe des Einzugsgebietes, geschweige
denn an der Preissensitivität des Memminger Publikums.
Und dem Irrtum, daß sich ein Flughafen rechnet, wenn nur
die Infrastruktur stimmt, sind schon genügend Politiker
aufgesessen. Auch andere Fragen bleiben offen: Warum ist ein
interkommunales Gewerbegebiet plötzlich die Idee schlechthin,
während der gleiche Vorschlag vor rund 10 Jahren unter
Hinweis auf genügend freie Gewerbeflächen in der Umgebung
vom Tisch gefegt wurde? Laut Landrat Weirather brauchen wir
"Flächen an den richtigen Stellen". Warum aber
ist der Standort Flughafen heute richtiger als vor 10 Jahren?
Es wird sich bald zeigen, ob die Millionen (zzgl. weiterer für
Erschließungskosten) gut investiert wurden oder ob sie
dem Airport auch gleich hätten geschenkt werden können.
Daß im Vorfeld der Bürgerentscheide schon mit "sicheren
Arbeitsplätzen" und "sicherem Wachstum"
für das Rats- bzw. Kreistagsbegehren getrommelt wurde,
ist jedenfalls pure Augenwischerei.
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