Aktuell
04.01.2015
Süddeutsche
Zeitung: "Allgäu Airport kämpft ums Überleben"
Unter
der Überschrift "Allgäu Airport kämpft ums
Überleben" hat die Süddeutsche Zeitung am 2.
Januar einen Artikel
veröffentlicht, der einige interessante Fakten enthält.
So ist die finanzielle Lage des Flughafens offenbar noch angespannter
als bislang angenommen. Ende letzten Jahres mußte ein
Zwischenkredit in siebenstellige Höhe aufgenommen werden.
Die beiden Banken seien von den Gesellschaftern zu den Darlehen
"überredet" worden, so ein namentlich nicht genannter
CSU-Politiker, der tiefen Einblick in den Überlebenskampf
des Flughafens habe. Die Auszahlungen wurden an verschärfte
Bedingungen gebunden. Heuer müsse ein tragfähiger
Wirtschaftsplan vorgelegt werden, aus dem hervorgeht, wie der
wachsende Schuldenberg abzutragen ist.
Geschäftsführer Schmid habe noch in der Vorwoche auf
einer Pressekonferenz Spekulationen um Finanzprobleme zurückgewiesen.
Zitat Schmid: "Früher haben sich die Flughafengegner
wegen des Lärms beschwert, jetzt wollen sie uns die Wirtschaftlichkeit
absprechen." Hier irrt er gründlich: Die fehlende
Wirtschaftlichkeit war bereits vor der Eröffnung einer
unserer Hauptkritikpunkte am Memminger Flughafen. Zu Recht,
wie man nicht erst jetzt sieht. Die Zwischenkredite wollte Schmid
auf Anfrage übrigens nicht kommentieren.
Ein
weiteres Problem, das auf den Aiport zukommt, sind die Altlasten
aus den Zeiten des Bundeswehr-Fliegerhorstes in Form von per-
und polyfluorierten Tensiden (PFT) im Grundwasser unter der
Start-/Landebahn. Die Schadstoffe, die sich nicht abbauen und
im Körper anreichern, gefährden langfristig die Trinkwasserversorgung
der Gemeinde Ungerhausen. Das ergab eine Untersuchung des Wasserwirtschaftsamtes
Kempten. Die Kommune sei vom Landratsamt Unterallgäu schriftlich
aufgefordert worden, das Trinkwasser regelmäßig auf
PFT zu untersuchen.
Wirklich neu ist das Problem nicht. Am 15.11.2005 meldete die
Memminger Zeitung:
"Wie
gestern bekannt wurde, will der Bund das FlughafenAreal für
voraussichtlich knapp 2,1 Millionen Euro an die Air und Park
verkaufen. Man müsse allerdings auch die Altlasten übernehmen,
so APAGeschäftsführer Schmid. Er bestätigte,
dass in einem früheren Gutachten ein Kaufpreis von 32 Millionen
Euro ausgewiesen worden sei. Diese Summe habe jedoch noch Baulandpreise
zur Grundlage gehabt. Für ihre Investitionen hofft die
APA auf einen Zuschuss des Freistaats in Höhe von 7,3 Millionen
Euro."
Es war
also bekannt, daß wie auch immer geartete Altlasten vorhanden
sind, und die nicht unerheblichen Kosten für deren Beseitigung
durch die Flughafenbetreiber haben sicher eine wesentliche Rolle
bei der Preisfindung für das Areal gespielt. Ob jedoch
vom Airport Rückstellungen gebildet wurden, ist mehr als
fraglich.
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