Aktuell
11.05.2016
Passagierzahl-Gutachten
Schall und Rauch
Erinnern
wir uns: Im Rahmen der Ausbauplanungen am Allgäu Airport
wurde die Firma Intraplan mit der Erstellung einer Verkehrsprognose
beauftragt. Die darin erwarteten Passagierzahlen beliefen sich
auf rund 2,0 bzw. 2,8 Millionen (ohne bzw. mit Ausbau) bis 2025.
Geschäftsführer Schmidt hat unter anderem insbesondere
mit besagten 2,8 Millionen Passagieren den Ausbau begründet.
(Zitat: "Im
Rahmen des Verfahrens wurden insgesamt elf Gutachten in Auftrag
gegeben und eingereicht. Eine Expertise lautet: Bis zum Jahr
2025 ist mit rund 2,8 Millionen Passagieren jährlich auf
dem Memminger Flughafen zu rechnen. Dies ist das Ergebnis einer
Verkehrsprognose. Jetzt können wir, so Schmid,
Schritt für Schritt unsere Luftverkehrsinfrastruktur
diesen Kapazitäten anpassen." Quelle:
Allgäu Airport, 05.03.2013).
Diese Zahlen dürften
nicht nur beim kritisch-interessierten Beobachter, sondern auch
beim Allgäu Airport von Anfang an belächelt worden
sein. Diesen Schluß läßt ein Bericht der Schwäbischen
Zeitung vom 9.5.16 zu. Darin heißt es, daß Schmid
in seiner Planung von 1,35 Mio. Passagieren im Jahr 2023 ausgehe
- mit Ausbau, wohlgemerkt. Ob dieser Plan aufgeht und wer als
Schuldiger ausgemacht wird, wenn das nicht der Fall sein sollte,
lassen wir jetzt dahingestellt sein. Aber: Selbst wenn die "fehlenden"
zwei Jahre zum Prognosezeitraum berücksichtigt und sogar
1,5 Mio. Passagiere angenommen werden, bleibt immer noch eine
eklatante Differenz zu den prognostizierten 2,8 Mio. Passagieren.
Daß die Verantwortlichen des Flughafens in ihrer Planung
evtl. zu zurückhaltend agieren ist in diesem Ausmaß
sicher nicht anzunehmen. Eher darf die Qualität der Prognose
angezweifelt werden. Der Airport hat seinen Gutachtern damit
jedenfalls mehr als eine schallende Ohrfeige verpasst. Weitaus
brisanter erscheint uns aber, daß mit diesen Prognosezahlen
öffentlich gearbeitet wurde, obwohl die eigene Schätzung
von 1,35 Millionen Passagieren sicher nicht erst seit ein paar
Monaten im Raum steht. Hier eine bewußte Täuschung
der Öffentlichkeit zu vermuten ist mehr als naheliegend.
|