| Aktuell20.03.11
 OB 
                  Holzinger vs. Nachtflug Beim 
                  traditionellen Aschermittwochsgespräch mit den Wirtschaftsjunioren 
                  hat sich Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger 
                  mit Äußerungen zum Allgäu Airport weit aus dem 
                  Fenster gelehnt. Laut MZ sagte er, dass die von den Betreibern 
                  gewünschte Ausweitung der Flugzeiten bis maximal 23.30 
                  Uhr nicht bedeute, dass Stück für Stück noch 
                  spätere Flüge eingeführt würden. Auch sei 
                  Frachtflug auszuschließen. Dieser Optimismus ist erfreulich, 
                  aber nicht unbedingt begründet. Schon beim Frachtflug lassen 
                  es mindestens zwei Tatsachen geboten erscheinen, dieses Thema 
                  nicht völlig außer acht zu lassen:- Die Abhängigkeit von Ryanair ist gefährlich, das 
                  weis auch die FMM Geschäftsleitung. Neue Geschäftsfelder 
                  sind daher dringend erwünscht.
 - Wenn Millionen in den Ausbau der Start-/Landebahn (Verbreiterung, 
                  Nutzbarkeit der vollen Länge), die Verbesserung der Beleuchtung 
                  und ein ILS auch für die zweite Betriebsrichtung investiert 
                  werden, wird der Airport damit zumindest technisch auch für 
                  Frachtflug ertüchtigt.
 Damit FMM die Zulassung für größere Flugzeuge 
                  erhält sind freilich wohl noch einige andere Umbaumaßnahmen 
                  erforderlich, aber auch von der hier weit überwiegend anzutreffenden 
                  B737 gibt es Frachtversionen. Unser Fazit: Es gibt derzeit keinen 
                  Grund zu übertriebener Sorge, aber auch nicht zur völligen 
                  Negierung des Themas. Welche Kapriolen die Entwicklung eines 
                  Flughafens schlagen kann, kann man sehr schön am Beispiel 
                  Parchim sehen.
 "Die 
                  Fracht braucht die Nacht" heißt eine Initiative der 
                  Logistikbranche. Damit wären wir auch schon beim Nachtflug 
                  an sich, wobei es egal ist, ob es sich dabei um Fracht-oder 
                  Passagiermaschinen handelt. Wie schon berichtet, soll die Erweiterung 
                  der Betriebszeit bis 23 Uhr, für verspätete Flüge 
                  bis 23.30 Uhr beantragt werden. Am 19.2. berichtete die MZ von 
                  einem Gutachten, das für den geplanten Ausbau angefertigt 
                  wurde. Dieses prognostiziert für 2020 2,8 Milionen Passagiere 
                  und 1800 Flugbewegungen in den Nachtstunden. Aus welcher Glaskugel 
                  diese Zahlen stammen ist ungewiß, aber dadurch, daß 
                  eine Expertise auch über den möglicherweise zu erwartenden 
                  Umfang an Nachtflügen in Auftrag gegeben wurde, ist die 
                  Richtung mehr als klar.Bleiben wir einfach bei der genannten Zahl. 1800 nächtliche 
                  Flugbewegungen pro Jahr sind durchschnittlich ca. 5 pro Nacht. 
                  Es wäre naiv zu glauben, daß die nur in der Zeit 
                  zwischen 22 und 23 Uhr abgewickelt werden können bzw. sollen. 
                  Die Gefahr einer weiteren Ausweitung der Betriebszeit wäre 
                  durchaus gegeben. Und wenn es so kommt, kann auch der Memminger 
                  OB nichts dagegen tun - selbst wenn er wollte. Übrigens 
                  ist schon seine wohlwollende Haltung zur geplanten Erweiterung 
                  bis 23.00 / 23.30 Uhr, die bereits Nachtflug darstellt, etwas 
                  befremdlich. In einer öffentlichen Stadtratssitzung vor 
                  Aufnahme des Flugbetriebs sagte er: "Nachtflug ist mit 
                  mir nicht zu machen." Offensichtlich doch.
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