Aktuell
Ryanair
kündigt Preiserhöhungen an
Das Geschäftsmodell
der Billigflieger funktioniert nicht mehr so wie bisher. Das
bekommt selbst Ryanair zu spüren. Der Branchenprimus kündigte
für den kommenden Winterflugplan Preiserhöhungen von
durchschnittlich 12% an. Doch damit nicht genug: Der Flugplan
soll ausgedünnt werden, 80 der 300 Maschinen sollen am
Boden bleiben. Damit wird erstmals in der Unternehmensgeschichte
die Kapazität reduziert. (Quellen:
Handelsblatt vom 23.5.11, MZ vom 24.5.11)
Was wird
das für den Allgäu Airport bedeuten? Wenn tatsächlich
mehr als 25% des Flugzeugbestandes vorerst stillgelegt werden,
wird das wohl kaum spurlos an FMM vorübergehen. So manche
Verbindung wird in der Flugfrequenz reduziert werden oder ganz
in der Versenkung verschwinden. Und die Preiserhöhung?
Ryanair reagierte bisher hyperallergisch auf Gebührenerhöhungen
aller Art. Als z.B. das Management des Flughafens Hahn eine
Terminalgebühr in Höhe von 3 Euro für jeden Passagier
("Hahntaler") einführen wollte, um die chronisch
leere Kasse wenigstens etwas zu füllen, befürchtete
Ryanair einen Passagierrückgang und drohte mit dem Abzug
von rund der Hälfte der dort stationierten Maschinen. Wenn
der Markt also tatsächlich so sensibel auf selbst geringe
Preiserhöhungen reagiert wie von FR selbst befürchtet,
wird es zu einem Rückgang der Nachfrage kommen, dem FR
mit der Stillegung der 80 Maschinen wohl schon selbst Rechnung
trägt. Sollte der Rückgang trotzdem stellenweise auf
die Auslastung durchschlagen, kristallisieren sich schnell die
nächsten "Streichungskandidaten" heraus.
Von einer
"Erfolgsgeschichte" des Allgäu Airport kann man
schon jetzt nicht mehr sprechen. In den ersten fünf Monaten
dieses Jahres hatte FMM den zweitstärksten Rückgang
an Flugbewegungen von 24 deutschen Regionalflughäfen zu
verzeichnen (Quelle:DFS).
Auch wenn GF Schmid in seinem grenzenlosen Zweckoptimismus gern
etwas anderes erzählt: Der Alltag ist eingekehrt - und
bleibt.
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