Aktuell
06.06.2013
Neue
Steuermillionen für den Allgäu Airport
Der
Wahnsinn nimmt kein Ende: Schon wieder soll ein Millionenbetrag
aus Steuermitteln für den Flughafen Memmingen bereitgestellt
werden. Dieses mal handelt es sich um 7,75 Millionen Euro. Davon
sind 6,6 Mio. bereits im Haushalt 2013/14 eingeplant, der "Rest"
soll in den folgenden Jahren fließen. (Detail am Rande:
Der CSU-Landtagsabgeordnete Josef Miller, von Anfang an Förderer
und "Schutzpatron" des Flughafens, gehört dem
Haushaltsausschuss an.) Die EU-Kommission hat bereits ihren
Segen gegeben. Sie teilte mit, daß diese Investitionen
dazu beitragen sollen, "daß der Flughafen die wachsende
Nachfrage der Fluggesellschaften und der Passagiere bedienen
kann." Sehr bedauerlich, daß sich die Kommission
auf die Informationen des Flughafens und dessen Lobbyisten verläßt:
Eine wachsende Nachfrage gleich welcher Art ist nicht vorhanden.
Zudem sei daran erinnert, daß das Terminal, das den wesentlichsten
kapazitätsbestimmenden Faktor darstellt, bereits jetzt
für 2 Millionen Passagiere ausgelegt ist. 2012 wurden ganze
867500 Passagiere abgefertigt - Tendenz gleichbleibend.
Nicht
nur hinsichtlich der allgemein knappen Mittel für wirklich
wichtige Vorhaben paßt die Entscheidung zur Flughafenförderung
nicht in die Landschaft. Richtig peinlich wird es beim Blick
auf die Klimaschutzbemühungen Bayerns (Staatsministerium
für Umwelt und Gesundheit (StmUG)).So werden z.B. im
Rahmen eines CO2-Minderungsprogramms Maßnahmen finanziell
unterstützt, die die Verringerung des CO2-Ausstoßes
zum Ziel haben. Das erscheint wie das sprichwörtliche Feigenblatt,
wenn auf der anderen Seite unter der Zuständigkeit des
Verkehrsministeriums ein Flughafen gefördert wird, der
mit billigen Flügen zu Warmwasserzielen alle diese Bemühungen
mehr als zunichte macht. Auf der Website des StmUG heißt
es:
"Bayerns
Umweltministerium will eine vorausschauende, nachhaltige und
in sich schlüssige Klimaschutzstrategie. Nur im engen Schulterschluss
zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft können wir
einer drohenden Klimaveränderung entgegenwirken. Mit dem
"Klimaprogramm Bayern 2020" will der Freistaat seine
Vorreiterrolle weiter ausbauen."
Solange
die linke Hand nicht weis, was die Rechte macht, wird das Wunschdenken
bleiben.
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