Bürger gegen Fluglärm
(Allgäu Airport, Memmingen)

 

 

 

 

 

 

Aktuell

23.4.2013

Tag gegen Lärm am 24. April 2013
Fluglärm auch in unserer Region außer Kontrolle?

„Fast jeder dritte Bürger fühlt sich in Deutschland von Fluglärm belästigt. Der Grund liegt im zunehmenden Luftverkehr, den Ausbauten großer Flughäfen, aber auch in der wachsenden Zahl regionaler Flughäfen, wie dem Allgäu Airport“, so die Vorsitzende des Vereins „Bürger gegen Fluglärm“ e.V., Gabriela Schimmer-Göresz, anlässlich des Tages gegen Lärm, der am 24. April 2013 begangen wird.

Da, wie berichtet, der Planfeststellungsbeschluss dem Airport Allgäu verspätete Starts bis 23 Uhr, planmäßige Landungen von Flugzeugen, die von Drehkreuzen kommen und verspätete Landungen bis 23 Uhr sowie verspätete Landungen mit Sondererlaubnis bis 23.30 Uhr und zwar ohne Obergrenze, zubilligt, sei es gerade am Tag gegen Lärm höchst angezeigt, die Verlautbarung des bundesweiten Arbeitskreises „Ärzte gegen Fluglärm“ in Erinnerung zu rufen. Aus Sicht des 115. Deutschen Ärztetages und des Arbeitskreises „Ärzte gegen Fluglärm“ seien die bestehenden Regelungen des Fluglärmgesetzes nicht in der Lage, die Bevölkerung wirksam zu schützen. Die Grenzwerte im Fluglärmgesetz seien deutlich zu hoch und stünden in einem offensichtlichen Widerspruch zur vorhandenen Evidenz aus nationalen und internationalen Studien. Erschwerend käme hinzu, dass die aktuell angewandten Lärmberechnungsverfahren der Problematik der Einzelschallereignisse nicht wirklich gerecht würden.

Die Ärzte kritisieren vornehmlich, dass die Bevölkerung in allen Lebensbereichen vom Kindergarten über die Schule, die Wohnhäuser bis zu Krankenhäusern vermeidbaren Risiken durch Lärm und Emissionen ausgesetzt würde. Durch Fluglärm vermeidbare Gesundheitsstörungen und Krankheiten würden ausgelöst und durch falsche Definition von Grenzwerten die kausalen Auslöser negiert. Damit würden letztlich die Verantwortlichkeiten für die Schädigungen verdeckt. Für die Ärzte sei es nicht hinnehmbar, wirtschaftliche Interessen wider besseres Wissen flächendeckend zu Lasten der Gesundheit, der Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität der Bevölkerung durchzusetzen. Gerade weil es aus vielen Studien klare Hinweise und Belege für schädigende Wirkungen der Flugemissionen geben würde, müsse dringend ein Paradigmenwechsel stattfinden.

Für die Bürgerinitiative sei diese Verlautbarung von Ärzten, so die Vorsitzende, eine wichtige Unterstützung und gleichzeitig Antrieb, alles in Bewegung zu setzen, um den Ausbau und den Nachtflug am Allgäu Airport zu verhindern. Die Lebensqualität und die Gesundheit der Menschen im Flughafenumfeld sei wirkungsvoll zu schützen. Passiver Schallschutz alleine reiche nicht aus. Für die Bürgerinitiative zeuge es von einem ärmlichen Menschenbild, wenn die Betroffenen, vor allem Kinder, ältere Menschen und Kranke ihre natürliche Umgebung nur mehr durch dicke Fensterscheiben oder belastet durch schwer erträglichen Lärm erleben.