Bürger gegen Fluglärm
(Allgäu Airport, Memmingen)

 

 

 

 

 

 

Aktuell
06.11.2010

Flughafen wird Planfeststellungsverfahren beantragen

 

Nach der letzten Sitzung des Zweckverbandes "Konversion Fliegerhorst Memmingerberg" wurde bekannt, dass der Flughafen Memmingen ein Planfeststellungsverfahren beantragen will. Das soll wahrscheinlich noch in diesem Jahr geschehen. Es soll die Themen Bahnverbreiterung, Erweiterung der Betriebszeiten, Verbesserung der Befeuerung und Ausbau des Instrumentenlandesystems umfassen.

Nun ist die Katze also aus dem Sack. Nach unseren Informationen ist geplant, die Betriebszeit auf 23.00 Uhr auszudehnen, verspätete Flüge sollen bis 23.30 Uhr landen dürfen. Air Berlin hatte als Argument für die Einstellung der Verbindung nach Berlin u.a. die "eingeschränkten Flugzeiten" in Memmingen angegeben, die eine optimale Anbindung an das Drehkreuz Berlin erschweren würde. Es war vorhersehbar, dass man diese Steilvorlage dankbar aufnehmen würde, auch wenn dieses Argument während des allgemeinen Geschreis nach der Entscheidung von Air Berlin vielfach als "vorgeschoben" bezeichnet wurde. Lt. Geschäftsführer Schmid sei man sogar "mit der derzeitigen Situation sehr gut zurechtgekommen" (MZ vom 21.8.2010).

Die Erweiterung der Betriebszeit bedeutet den Einstieg in den Nachtflug (alles nach 22.00 Uhr). Wird die geplante Erweiterung genehmigt, liegt damit die behördliche Hürde für eine evtl. weitere Ausdehnung möglicherweise schon etwas niedriger. In diesem Zusammenhang entsteht eine gewisse Brisanz durch die geplante Verbreiterung der Start-/Landebahn, die den Airport evtl. auch für Frachtflug interessant machen könnte. Nun ist wohl eher nicht davon auszugehen, daß hier mal ein Frachtflieger nach dem anderen startet und landet. Man sollte aber auch nicht den Kopf in den Sand stecken, denn jede Maschine zu nächtlicher Zeit ist eine zuviel. Und die Firma Dachser wird nicht umsonst Kommanditistin des Airports geworden sein.

Nachtrag 1: Diese Informationen wurden am 24.11. durch eine Pressemitteilung des Allgäu Airport bestätigt. Demnach sollen 15 Millionen Euro investiert werden.

Nachtrag 2: Am 10.12. fand eine öffentliche Mitgliederversammlung zu diesem Thema statt. Auffallend und erfreulich war der recht hohe Anteil an Nicht-Mitgliedern unter den Besucherinnen und Besuchern; die BI hat mehrere neue Mitglieder zu verzeichnen. Im voll besetzten Festsaal der Mehrzweckhalle in Benningen hielten Dr. Seifert, der Anwalt der Bürgerinitiative, und Prof. Buchberger ihre Vorträge.Beide Präsentationen können hier in unserer Rubrik Downloads heruntergeladen werden. Auch die Allgäu Airport GmbH & Co. KG (AAP) war eingeladen, ihre geplanten Vorhaben zu erläutern, erteilte dieser Einladung jedoch eine Absage. Auch diese finden Sie im Bereich Downloads.